Past Events and Recordings 2018


16. Dezember 2018

„Die Suche nach dem Ochsen“ 

Corinne Frottier Sensei

Corinne Frottier Sensei, Lehrerin der Zen-Sangha GenjoAn e.V. in Hamburg, hielt ihren Talk diesem Abend über das erste Bild der Reihe „Der Ochs und sein Hirte“ (japanisch 十牛図 jūgyūzu) entfalten. Diese alte Motivgeschichte stammt aus der chinesischen Tradition des Chan-Buddhismus, dessen ursprüngliche Variante aus einem kurzen Vers mit illustrierenden Holzschnitten bestand. Der populäre Bildzyklus beschreibt und bebildert den spirituellen Weg eines Zen-Buddhisten und wurde von dem song-chinesischen Linji-Chan-Meister Kuoan Shiyuan (廓庵師遠) um 1150 geschrieben und illustriert. Zur Ankündigung zitiert Sensei dazu aus dem Lobgedicht: „Verlassen in endloser Wildnis schreitet der Hirte dahin durch wucherndes Gras und sucht seinen Ochsen. Weit fließt der Fluß, fern ragen die Gebirge, und immer tiefer ins Verwachsene läuft der Pfad. Der Leib zu Tode erschöpft und verzweifelt das Herz. Doch findet der suchende Hirte keine geleitende Richtung. Im Dämmer des Abends hört er nur Zikaden auf dem Ahorn singen.“ (Bildnachweis: Shūbun - Shokoku-ji Temple website, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org)


2. Dezember 2018

Die Therapie des Buddha

Jinavaro Hopf

zur Person

Nach Die Psychologie des Buddha und Die Diagnose des Buddha möchte ich diese Trilogie zur Lehre "Dr. Gotamas" nun mit Der Therapie des Buddha abschließen: Acht Wege der Übung und dabei 37 innere Qualitäten des Geistes gilt es zu entwickeln. Das letztendliche Ziel des Pfades ist nichts weniger als das Erlangen des höchsten, unveränderlichen und unbedingten Glücks, Nirvana. Diesen Weg hat der Buddha selbst wiederentdeckt, beschritten und darin die volle Erleuchtung erlangt. Wenn er von diesen 37 Qualitäten spricht, nennt er sie die Punkte, die nur er selbst aus sich heraus erkannt und verwirklicht hat. Also die einem Buddha typischen Besonderheiten.  Auch bekannt als die Erwachungsfaktoren oder die zur Erleuchtung notwendigen und hilfreichen Dinge.  Wir könnten also sagen: Diese Punkte sind das eigentliche Merkmal des buddhistischen Praxispfades. Und warum kann man sie eine Therapie nennen? Weil sie zur inneren Heilung des Menschen führen, ihn für immer frei von Bedingtheit, Leiden und Ich-Täuschung machen. 


18.November 2018

Konzert: Klang der Stille

Simpert Würfl (Gitarre und Gesang)

zur Person

Wir freuen uns, mit Simpert Würfl unser erstes Buddha-Talk Konzert bekanntgeben zu können. Simpert ist ein Meister der ruhigen Töne. Seine Kompositionen sind der Klang des meditierenden Herzens: Klänge der Stille. Von seiner Gitarre sagt er: Die darf immer an meinem Körper sein. Simpert singt und zupft seine eigenen Melodien, vertont Rezitationen und Mantras in einer Weise, die - man möchte sagen - zum Meditieren verführen. Wir laden Sie herzlich ein. 


4. November 2018

Ein sicherer Ort für die Praxis

Ayya Vimala

In der Meditation loszulassen, ist manchmal sehr schwierig. Einen sicheren Platz zu haben, wo wir uns zu Hause fühlen können, ist sehr wichtig. Für manche Menschen ist das kein Problem. Doch für diejenigen, die traumatisiert oder ausgegrenzt wurden, ist es schwierig, in der Meditation wirklich loslassen zu können. Jeder ist ein einzigartiges Individuum und jeder hat einzigartige Erfahrungen, die sehr real und oft schmerzhaft sind, die ihre Zeit zur Heilung brauchen. Niemand anders kann das für dich tun, aber wir können füreinander da sein, um einfach den Raum zu halten und zu geben, um einander zu erlauben, zu sein, wer wir sind, um zu akzeptieren und zu heilen.

Darum ist die Schaffung eines sicheren Raums hilfreich und notwendig und wir können alle dazu beitragen. Praktizieren ist nicht nur etwas, das wir für uns selbst tun, wir sind alle zusammen ein Teil der Praxis. Anderen mit einem freundlichen und offenen Herzen zu helfen, auch das ist ein Teil der Praxis. - Diesmal haben wir den ganzen Abend aufgezeichnet:


31. Oktober 2018 (Mittwoch)

Tag des offenen Abends in der Suttanta Gemeinschaft

im oberen Meditationsraum der BGH
Zeit: 19-22 Uhr

Wer sind die Macher von Buddha-Talk? Am 31. Oktober kann man das alternativ zu Halloween und Reformation erkunden: Anlässlich eines Besuchs von Ayya Vimala veranstaltet die Suttanta-Gemeinschaft einen Abend der offenen Tür, zu dem alle einladen sind, die mal gerne wissen möchten, wer hinter der Buddha-Talk Initiative steckt. Nach einer Eingangsreflexion und Chanting wird es mit Ayya Vimala und Jinavaro eine Lesung und Besprechung der Sutta 37 des Majjhima Nikāya geben, was Teil des Suttanta Buddhismus-Kurses ist. Es wird Tee und Zeit für Fragen geben und den Abschluss des Abends bildet eine kurze gemeinsame Meditaton. Herzlich Willkommen! Fotos


21. Oktober 2018

Die Diagnose des Buddha

Jinavaro Hopf

In meinem letzten Vortrag habe ich den Versuch unternommen, eine Psychologie des Buddha zu skizzieren. Denn jeder Arzt muss von Kenntnissen des physischen und psychischen Körpers seiner Patienten ausgehen. Dafür studiert er schließlich lange. Auch der Buddha war ein Arzt. Zumindest ging er so vor. Dafür hat er auf seinem Weg zur Erleuchtung alle geistigen Phänomene genau betrachtet und schlussendlich durchschaut. Das macht seine Besonderheit aus. In diesem Talk möchte ich nun die spezielle und nur einem Buddha typische Diagnose des Leidens vorstellen. Was dabei herauskommt? Lassen Sie sich überraschen. In einem weiteren, späteren Vortrag möchte ich diese Trilogie dann mit der wiederum einem Buddha - und hier darf man sagen dem Buddhismus - typischen Therapie des Leidens abschließen. Ich freue mich auf Sie.


7. Oktober 2018

Keine Angst vor Donald Trump

Felix Baritsch

Nach einer gerade neuveröffentlichten jährlichen Studie im Auftrag der R+V-Versicherung haben die meisten Deutschen nicht mehr die größte Angst vor Terrorismus (wie noch 2017), sondern vor der Politik Donald Trumps. Gibt es eigentlich soetwas wie einen buddhistischen Umgang mit politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Bedrohungen und welche Haltung können Buddhisten dazu einnehmen? Wie gehen innerer Friede und Gelassenheit mit gesellschaftlichem Engagement einher? Wie können wir scheinbar unvereinbare Gegensätze in uns vereinen. An diesem Abend möchte Felix Baritsch eine mögliche buddhistische Sicht und Haltung zur äußeren Welt darstellen und zeigen, wie diese ein Teil des inneren Pfades zur Erleuchtung werden kann und unmittelbaren Einfluss auf andere und eben diese unsere Welt hat.


23. September 2018

Das Ende der Gewalt ist der Bodhisattva-Weg

Sylvia  Wetzel

In Zeiten des Umbruchs braucht es Menschen, die Konflikte und Probleme verstehen und klug damit umgehen wollen und können. Dazu gehört der Mut, auch denen zuzuhören, die anders denken als wir selbst und die Demut, von ihnen lernen zu wollen. Das sind Menschen, die unterschiedliche Arten des Denkens und Lebens verstehen, d.h. mehrperspektivisch denken können, die die ganze Gesellschaft im Blick haben und im wir-alle-Modus denken und leben. Die Prototypen dieser Kooperations- und Kommunikations-Figuren sind für mich die Bodhisattvas, die zum Wohl aller erwachen, leben und handeln wollen und das mit Hingabe und Ausdauer üben.


16. September 2018

Ein Herz aus Gold - Hommage an Kassapa

Frank  Wesendahl

Der aus Remscheid stammende Kassapa war für lange Zeit Mönch in Burma und buddhistischer Gelehrter… Über zwei Jahrzehnte waren wir freundschaftlich verbunden; gründend in unserer gemeinsamen Zeit im Roseburger Haus der Stille. Er war das, was man umgangssprachlich mit "dufter Typ" bezeichnet. Ein Multitalent mit mythologischem Bewusstsein, zudem: Zeichner und Dichter, Polyglott, astronomisch begabt, onkelhaft gutmütig, äusserst eloquent und zum Freund geboren. Kurz: ein ecce homo  wie er im Buche steht.


2. September 2018

Die Psychologie des Buddha

Jinavaro

Wir könnten auch sagen: Welche Diagnoseform und welche Therapie hat der Buddha angewandt bzw. auf welchem Menschenbild beruht des Buddhas Lehre. Was viele nicht wissen: Der Erhabene hat auf seinem Weg zur Erleuchtung alle Aspekte unseres menschlichen Erlebens bis ins Detail meditativ untersucht, reflektiert und letztlich durchschaut. Man könnte zu Recht sagen, dass die buddhistische Erleuchtung in dem Durchschauen psychologischer Realitäten besteht und der buddhistische Praxispfad zu einer Heilung der Wirklichkeitstäuschung führt: wie die Dinge sind.  Die moderne Psychotherapie, Hirnforschung und Neurologie macht bereits häufig Gebrauch von altbuddhistischen Entdeckungen auf diesem Gebiet. In diesem Buddha-Talk möchte Jinavaro insbesondere den Ablauf der Wahrnehmung, die Gebiete des Erlebens und die sechs Sinnesorgane nach "Dr. Gotama" aufzeigen und die Frage stellen: Wer erlebt all das und was daran ist bleibend. Gibt es mich?


19. August 2018

Was ist Aro gTér?

Heidi Hansen und Chris McMahon

Praktizierende des Aro gTér stellen ihre Meditationsgruppe in Hamburg vor. Die Aro gTér Tradition des tibetischen Buddhimus ist eine nichtmonastische Linie innerhalb der Nyingmapa-Schule. Die Belehrungen und Praktiken stammen von Yeshé Tsogyal, die gemeinsam mit ihrem Gefährten Padmasambhava die buddhistisch-tantrische Praxis in Tibet begründete. Das wichtigste Ziel der Aro-Tradition des Inneren Tantra ist, unsere alltägliche Seinserfahrung zu transformieren und keinen spiritualisierten Lebensstil zu pflegen. Die Hamburger Gruppe steht unter der direkten geistlichen Leitung von Ngak’chang Rinpoche und Khandro Déchen. In diesem Buddha-Talk möchten wir unsere Gruppe in Hamburg vorstellen, stille Meditation und yogischen Gesang üben.


5. August 2018

Buddhismus - wohin?

Jinavaro

Im Juni war der Ehrwürdige Bhante Bodhi bei uns zu Gast. In seinem Vortrag versuchte Bhante eine Einschätzung des Buddhismus im Westen zu geben, geschichtliche Entwicklungen und gegenwärtige Orientierungen zu beleuchten. Aufgrund der Kürze der Zeit ist Bhante leider nicht bis zum Ziel seines Vortrags angekommen: wie sich die verschiedenen Orientierungen zum einem gemeinsamen Anliegen zusammenschließen und damit eine große Lücke in der Manifestation des Buddhismus im Westen schließen können: soziales Engagement. Der kommende Buddha-Talk wird also eine Art Verlängerung von Bhikkhu Bodhis Ausführungen sein, wie sie Jinavaro von Bhante erhalten hat - diesmal auf Deutsch und mit Schaubildern. Save the date!


15. Juli 2018

Transidentität aus buddhistischer Sicht

Shai Hernandez

LGBTI+ und Buddhismus - gibt es so etwas? Ja, gibt es und manchmal hört man auch, was Buddhisten dazu zu sagen haben. Z.B., dass der Buddhismus eine Religion der Toleranz ist und dabei hilft, Respekt und Mitgefühl für alle Wesen zu entwickeln. Das ist schon viel. Aber die Lehre des Buddha hat mehr zu bieten, als nur Akzeptanz und Nicht-Diskrimierung anderer. Gibt es gar Aussagen zur Selbstidentifikation und Ich-Wahrnehmung oder ist dies ein Tabu? Eins ist jedenfalls neu: Buddhisten outen sich. Und das ist höchste Zeit. Statt über ein Thema zu sprechen, das frau/man nicht aus eigener Erfahrung kennt, möchten wir in diesem Buddha-Talk die Perspektive eines Trans-Mannes kennenlernen. Shai Hernandez, der durch die Lehre Buddhas seinen Weg zum Umgang mit der eigenen Identität gefunden hat, wird als Betroffener sowohl über Transidentität sprechen, als auch den Unterschied von Intersexualität zu Transsexualität erklären und Wege aufzeigen, wie frau/man mit Geschlechtsdisphorie, also der Frustration, die entsteht, wenn Außen- und Innenwahrnehmung sich nicht decken, besser umgehen kann. Unseres Wissens nach betritt Shai Hernandez hier buddhistisches Neuland und wir freuen uns sehr auf diesen besonderen Talk.


1. Juli 2018

Ayurveda im Dienste Buddhas

Jinavaro

Die Geschichte des historischen Buddha wäre nicht vollständig erzählt, wollte man seinen Leibarzt Jīvaka verschweigen. In der Anfangszeit half sich der Orden so recht und schlecht gegenseitig und mit etwas Medizin im Krankheitsfall aus, doch selbst der erhabene Buddha litt häufig an Blähungen oder verletzte sich. Als Jīvaka, einst ein verstoßenes Findelkind, zum berühmtesten Arzt des Königs in Maghada wurde und den Buddha kennenlernte, sollte sich das jedoch ändern. Jīvakas Werdegang und Wirken sind so interessant und wichtig für das Leben und die Zeit des Buddhas, dass ich diesen Talk ganz dem Gesundheitswesen des Ordens und dem Großmeister ayurvedischer Heilkunst widmen möchte.


27. Juni 2018

Mittwoch

Ein Abend mit dem Ehrwürdigen Bhikkhu Bodhi

Der Ehrwürdige Bhikkhu Bodhi wurde als Redner der diesjährigen Buddhismus Konferenz in der Universität Hamburg eingeladen. Wir freuen uns sehr, dass Bhante Bodhi einer Einladung zugesagt hat, an seinem letzten Tag und einzig freien Abend bei uns in der Buddhistischen Gesellschaft Hamburg zu Gast zu sein. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Suttanta-Abends statt. Der Vortrag von Bhante auf der Konferenz war "Manifesting the Buddha Dharma in a Secular Age" und konnte dort aus Zeitgründen leider nicht ganz zu Ende geführt werden. Auf unseren Wunsch hin hat Bhante den Inhalt seiner Ansprache hier noch einmal in einigen Punkten skizziert. Für die teilweise mangelhafte Übersetzung bitten wir freundlichst um Entschuldigung. Ein weiteres Anliegen war die Bekanntmachung von "Global Buddhist Relief", einer Hilfsorganisation, die von Bhante mit seinen Freunden ins Leben gerufen wurde, um primär Menschen in Hungersnot zu helfen. An diesem Abend konnten wir über 1000 Euro für diese Arbeit sammeln. Es ist unser Wunsch, mit Bhante zusammen eine deutsche Niederlassung dieser Arbeit zu gründen. Menschen, die uns dabei unterstützen oder mitmachen möchten, können sich gerne an uns wenden. Mehr Info zu BGR unter www.buddhistglobalrelief.org


17. Juni 2018

Das kleine Ich vor dem Großen Ich

Myoji (Sung-Yon Lee)

Die Praxis der ‚Niederwerfung' oder tiefe Verbeugung ist eine der verschiedenen Formen der Zen-Praxis. Wir meditieren sozusagen mit unserem ganzen Körper. Dabei verbeugen wir uns nicht vor der Buddha-Statue, nicht vor dem Lehrer, nicht einmal vor uns selbst. In unserer Zen-Schule sagen wir vielmehr: Das 'kleine Ich' verbeugt sich vor dem 'großen Ich'. Was bedeutet das? Reicht die Sitzmeditation nicht aus? Wann und wie meditieren wir mit Niederwerfungen statt zu sitzen oder zu chanten? An diesem Abend wird Senior Dharma-Lehrerin Myoji der Kwan Um Zen Schule diese weniger bekannte und seltener praktizierte Form der Praxis erläutern und mit uns üben. Wir sind gespannt.


3. Juni 2018

Der Tanz von Form und Leerheit

Ngakma Déwang

In jedem Moment neu geboren werden: Ngakma Déwang Pamo möchte in diesem Vortrag das Erleben von Veränderung als buddhistische Praxis aus der Sicht der neun tibetischen Bardos beschreiben. Die Bardos sind verschiedene Zustände des „Dazwischen-Seins“, die unsere menschliche Existenz kennzeichnen. Jeder Moment unseres Lebens ist danach gekennzeichnet von einem Übergang von Geburt zu Tod und von Tod zu Geburt. D.h. wir erleben in jedem Augenblick die immer wiederkehrende Entstehung, Veränderung und Auflösung von Form und das unbegrenzte Potential der Leerheit, die eine unendliche Vielfalt von Formen hervorbringt.
Der Tanz von Form und Leerheit bietet einen Anlass zur Praxis und eine Möglichkeit zur Auflösung unserer konzeptionellen Beschränkung in Raum und Zeit. Durch die Praxis der Bardos können wir die gleichzeitige Kontinuität und Diskontinuität alles Erlebten als befreiende Qualität unseres Seins erfahren.


Freitag 1. Juni 2018

Already There -  The Zen Art of Coming Home

Roshi Amy Hollowell

Buddha-Talk Special mit Zen-Sangha GenjoAn e.V.

Dharma-Vortrag (Übersetzung ins Deutsche durch Corinne Frottier Sensei)

 


20. Mai 2018

Das Herz in der buddhistischen Praxis

Ajahn Cittapālā

In der buddhistischen Praxis versuchen wir, unser geistiges Geschehen zu beobachten und zu verstehen, um heilsame Geisteseigenschaften kultivieren zu können. Was ist dann mit dem Herzen? Wie sind Herz und Geist verbunden? In diesem Vortrag soll es weniger um die Theorie gehen, als um den praktischen Umgang mit Gedanken, Gefühlen, Stimmungen und Inspiration. Wie können wir in unserer Praxis, die Fähigkeit zum Berührt-Werden und zum klaren Denken entwickeln — für die Befreiung des Herzens vom Leiden?


6. Mai 2018

Der Buddha und die Politik

Jinavaro

Zur Zeit des historischen Buddhas erhoben sich in den Kleinstaaten Nordindiens hier und da Königreiche, die um Vorherrschaft bemüht waren. Allerdings nicht bei den Licchavis, die mit ihren Nachbarn eine demokratische Föderation bildeten - übrigens unter dem Ratschlag des Buddha. In diesem neunten Teil der Serie über Gotama, den Begründer der buddhistischen Religion, wollen wir uns einmal anschauen, wie dieser denn mit „Obrigkeit“ und Königshaus, mit Landesgesetzen, „Wehrdienst“ und gesellschaftlichen Gegebenheiten umging. Gab es so etwas wie Trennung von Kirche und Staat im Urbuddhismus, hatte der Orden eine eigene Gesetzgebung oder folgte er in allem der jeweiligen Herrschaft? Oder: wie sieht es eigentlich aus, wenn ein Angehöriger der Staatsmacht ein Schüler des Buddha wurde? Jinavaro möchte aus dieser Darstellung aufzeigen, welche Prinzipien sich für ein heutiges Verhältnis des Buddhismus zur Gesellschaft ableiten lassen, mit anderen Worten: Ist der Buddhismus politisch?


15. April 2018

In Gegenwart unserer selbst verweilen: die Manifestation allumfassenden Mitgefühls

Sensei Corinne Frottier

Sensei Corinne Frottier ist Gründerin und Lehrerin der Zen-Sangha GenjoAn e.V. in Hamburg und bereits eine geschätzte Rednerin auf Buddha-Talk. Zu ihrem nächsten Vortrag schreibt sie: "Uns nicht von Gedanken und daraus entstehenden Gefühlen in eine Traumwelt entführen zu lassen, sondern mit unserer ungeteilten Aufmerksamkeit uns selbst und anderen zugewandt zu bleiben, ist ein Ausdruck unseres mitfühlenden Herzens. Wenn wir das erkennen, wird es uns leichter fallen, den Verlockungen unseres unterscheidenden Geistes zu widerstehen.“ Herzlich Willkommen!


1. April 2018

Wenn Buddhisten streiten

Jinavaro

In Fortsetzung unserer Vortragsreihe über das Leben des historischen Buddha (Teil 8) kommen wir diesmal in Kosambī an, einem Ort in der Nähe der heutigen indischen Stadt Allahabad (Uttar Pradesh), wo die Ordensgemeinschaft des Buddha zum ersten Mal in einen heftigen Streit geriet. In seiner Folge kam es danach und in späteren Jahren immer wieder zu Trennungen und Spaltungen. Interessant ist, dass der Buddha den Streit nicht schlichten konnte. In der Untersuchung der Ursachen und Gemengelage möchte ich aufzeigen, wie Streitmuster gestrickt werden und wie der Buddha damit umgeht, bzw. welche alternativen Wege er mit seinen Freunden beschreitet.


25. März 2018

Buddhist im Business - zwischen Anspruch und Möglichkeit

Dharma-Meister Arne Schaefer

Vor 30 Jahren begann ich mit Interesse für Buddhismus und Meditation. Je mehr ich erfuhr und lernte, umso größer war der Wunsch den Dharmaweg zu gehen und ihn so gut wie möglich mit meinem Berufsalltag zu verbinden. Kurz nach meinem Studium als Psychologe gründeten meine Frau, Irmi Jeuther, und ich die LotusConsult. Wir wollten als Coaches und Organisationsberater mit unseren Kunden erproben, wie die Lehren Buddhas im Geschäfts- und Privatalltag umgesetzt werden können, zu mehr Freude, Zufriedenheit und Glück führen, aber auch zu beruflichem und geschäftlichem Erfolg beitragen können. Vor acht Jahren erhielt ich die Lehrbefugnis (Inka) von Zen-Meister Wu Bong und lehre seitdem in der Kwan Um Zen Schule. Im selben Jahr gründete ich auch die mindsweets GmbH, ein kleines Handelsunternehmen für bio-vegane Süßwaren. Über die Erfahrungen in den verschiedenen Rollen als Unternehmer, Zen-Lehrer und Privatmensch, die Herausforderungen und Besonderheiten, den Anspruch und die Möglichkeiten, möchte ich in diesem Vortrag erzählen und freue mich auf einen anregenden Austausch.


4. März 2018

 Umgang mit den drei Zeiten

Wolfgang Krohn

Bei diesem Vortrag wird es um den Umgang mit der Vergangenheit, der Gegenwart und Zukunft aus buddhistischer Sicht gehen. Eine vierte Sicht wäre danach das Zeitlose. Doch für einen Buddha kann es Zeit in unserem Sinne überhaupt nicht geben. Wolfgang Krohn wird sich in seinen Ausführungen besonders auf eine Textsammlung des Sāriputta-Saṃyutta beziehen. Dabei soll es am Anfang um die Illusion unseres Zeitkonzepts aus der Arbeits- und Freizeitwelt gehen. Damit soll festgestellt werden, wie sehr wir doch die Sklaven unser Zeit sind. Während unser Erleben jedoch auf die sechs Sinne begrenzt ist, liegen die Realitäten eines Buddha außerhalb der natürlichen Wahrnehmung. Wir sind gespannt darauf, wie Wolfgang in diesem Buddha-Talk Hilfen aufzeigt, das Zeitgefängnis zu verlassen und den damit verbunden Dauerstress zu überwinden.


18. Februar 2018

 Was glauben die Buddhisten?

Jinavaro

Diese Frage wird oft gestellt. Und sie ist naheliegend - angesichts abendländlicher Kulturgeschichte, die den Glauben an Gott als Mittelpunkt religiösen Lebens definiert. Es soll also um die Frage gehen, ob und was die Buddhisten glauben. Jinavaro möchte sich dazu des sogenannten ‚Buddhistische Bekenntnis‘ der Deutschen Buddhistischen Union bedienen und anhand des Inhalts den „Glauben“ der Buddhisten beleuchten. Zum einen wird es darum gehen, inwieweit dieses Bekenntnis auf den historischen Buddha zurückgeht und aus welchen Lehren des Buddhas es besteht. Zum anderen wird die Frage nach der Abgrenzung aufgeworfen. Was genau definiert eigentlich eine Gruppe, Meditationspraxis oder Organisation als ‚buddhistisch‘?


4. Februar 2018

 Die Kunst, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen
Jan-Ulrich Sobisch

Der Vortrag beschäftigt sich damit, welche Bedeutung der Buddha für die Lehre hat, welche Bedeutung es für den Buddhismus hat, dass die Lehre am Ende aufgegeben werden muss, und welche Bedeutung das Hängen an bestimmte Traditionen für den eigenen Weg hat.  Mehr unter: https://dgongs1.com/


28. Januar 2018

 Der Buddha und die Frauen
Jinavaro

In der Reihe "Das Leben des Buddha" geht es diesmal um die vielen Frauen, die Schülerinnen, Unterstützer und sogar Ratgeberinnen des historischen Buddha wurden, als Nonnen oder Laienanhängerinnen. Während die männlich dominierte Mönchsüberlieferung zwar diesen Aspekt des frühen Buddhismus nicht betont hat, so hat sie uns dennoch genügend Zeugnisse hinterlassen, aus denen wir ein gutes Bild gewinnen können, sowohl was ihren gesellschaftlichen Status als auch ihre Stellung im Orden und im persönlichen Umgang mit dem Buddha anbelangt.


14. Januar 2018

 Geschlechtliche Identität und Sexualität - eine buddhistische Perspektive
Dr. Carola Roloff

Im November 2017 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass künftig ein drittes Geschlecht ins Geburtenregister eingetragen werden kann. Intersexuellen, die weder männlich noch weiblich sind, wird damit ermöglicht, ihre geschlechtliche Identität „positiv“ eintragen zu lassen.
Wieviele Geschlechter kennt der Buddhismus? Was sagen autoritative Texte über Sexualität und Homosexualität aus, und welche Auswirkungen hat dies auf die soziale Realität – nicht nur in Asien, sondern auch hier bei uns? Kommt es in buddhistischen Gesellschaften gar zu Ausgrenzungen oder Benachteiligungen, wenn man nicht das „richtige“ oder kein „eindeutiges“ Geschlecht hat oder wenn die sexuelle Orientierung nicht der binären Norm entspricht? Und welche Möglichkeiten bieten sich, vor diesem Hintergrund eine für unseren Kontext angemessene Sexualethik zu begründen?