Sonntag, 3. November 2024
18-20 Uhr
Ort: Online via Zoom
Dharmacarini Jnanacandra: Spirituelle Freundschaft
Der Buddha beschrieb einmal spirituelle Freundschaft als "das ganze spirituelle Leben", und Sangha – die spirituelle Gemeinschaft – ist nichts geringeres als das dritte der kostbaren drei Juwelen aller Buddhistinnen und Buddhisten. Warum aber ist Gemeinschaft, persönliche Beziehung und spirituelle Freundschaft so wichtig für unsere Dharma-Übung? Ginge intensive Dharmapraxis nicht vielleicht doch auch alleine? Und ist mit spiritueller Freundschaft immer die Beziehung zu einer Lehrerin oder einem Lehrer gemeint? Oder können auch Freundschaften mit den Menschen, die mit uns auf dem Pfad sind, eine wichtige Rolle spielen? In diesem Vortrag mit anschließendem Gespräch werden wir uns diesen Fragen widmen und Jnanacandra wird aus ihrer Erfahrung mit den Höhen und Tiefen spiritueller Freundschaft über die letzten Jahrzehnte ihrer Praxis in der Buddhistischen Gemeinschaft Triratna erzählen.
Sonntag, 1. Dezember 2024
18-20 Uhr
Ort: Online via Zoom
Weihnachts-Dhammatalk mit Ajahn Khemasiri:
"Emulate, don’t imitate"* - in den Fußstapfen eines Meisters
Ein Leben als Mönch in der thailändischen Waldtradition
* Übersetzung etwa: "Nacheifern, nicht imitieren"
In diesem Beitrag berichtet Ajahn Khemasiri über seinen ersten persönlichen Zugang zum Dhamma, ausgehend von der frühen Phase im Laienleben bis zum späteren Eintritt in ein britisches Theravada-Kloster als vollständig akzeptierter Bhikkhu (buddh. Mönch). Es geht um richtungsweisende, persönliche Begegnungen bis hin zum Zusammentreffen mit seinem späteren Lehrer Ajahn Sumedho, der ihn in eine ganz konkrete Richtung seines Verständnisses von Dhamma wies.
Die langen Jahre eines Lebens in vorwiegend westlichen Klöstern stehen für Ajahn Khemasiri im Kontrast zu mehreren Jahren in Thailand und Myanmar, wo die gemeinsamen Wurzeln aber auch die unterschiedlichen Sichtweisen im Zusammenhang mit einer am Buddhadhamma orientierten Lebensweise in kulturell stark geprägten Lebensräumen deutlich wurden.
Ajahn Chah, die große Inspirationsfigur hinter Ajahn Khemasiris Ordenslinie, verstand es, die Relativität unterschiedlicher Kulturen, Gepflogenheiten und Werte zu erkennen und für seine Schüler und Schülerinnen sichtbar zu machen. Dies war auch ein starkes Indiz dafür, dass es ihm nicht vorwiegend um den Erhalt altehrwürdiger Traditionen und Institutionen ging, sondern um eine möglichst direkte Umsetzung der essentiellen Lehren des Erwachten. Das Leben innerhalb eines klösterlichen Sangha stellte für ihn die effektivste Lebensform dar, um dieser Umsetzung noch in diesem Leben möglichst nahe zu kommen.
Ohne die Inspiration von Ajahn Chahs eher unorthodoxer Lehrdarlegung und seiner Begeisterung für das Klosterleben erscheint es heute unwahrscheinlich, dass im Laufe der vergangenen 50 Jahre so viele Menschen aus der westlichen Welt den Weg zum Dhamma gefunden hätten. Einige von ihnen lebten vorübergehend in Waldklöstern und trugen die gelernten wertvollen Lektionen nach dem Ablegen der Roben wieder mit zurück ins weltliche Leben. Für andere wiederum bedeutet das Sangha-Leben eine lebenslange Bindung.
Sonntag, 19. Januar 2025
18.00-20.00 Uhr
Ort: Online via Zoom
Tilmann Borghardt (Lama Sönam Lhündrub):
Was ist Mahamudra?
Lama Tilmann Lhündrup erklärt den besonderen Mahāmudrā-Stil zum Entwickeln geistiger Ruhe, Einsicht und Aktivität. Mahāmudrā verbindet uns mit unserer grundlegenden Natur. Das dafür notwendige Loslassen entsteht durch einsichtiges Vertrauen in die inhärent befreite, immaterielle Natur unseres Geistes. Ob in Ruhe oder in Bewegung, wir nehmen alle Erfahrungen als Tore ins zeitlose Sein. Wir erforschen ihre selbstbefreiende Natur und die Kräfte, die diesen Prozess prägen.
Genau wie der Achtfache Pfad, den Buddha lehrte, beinhaltet die Mahāmudrā-Praxis drei Aspekte – Sichtweise, Meditation und Aktivität – die sich gegenseitig verstärken.
1. Sicht ist unser sich ständig verfeinerndes Verständnis des Seins, das durch Unterricht, Studium und kontemplative Reflexion vertieft wird. Eine offene, reife Sicht dient als Grundlage für das Erforschen des Geistes in der Meditation und das Entdecken neuer Freiheit in einem dynamischen, aktiven Geist.
2. Meditation bedeutet, die Sicht mit zunehmendem Gewahrsein anzuwenden. Wir erleben uns als vernetzten „Niemand“, der von vielen Kräften beeinflusst wird und viele Möglichkeiten hat, Einfluss auf unsere Welt zu nehmen. Freiheit innerhalb der gegenseitigen Abhängigkeit. Aus dieser grundlegenden Erkenntnis entsteht der innige Wunsch, sie auch anderen zugänglich zu machen.
3. Aktivität ist das Umsetzen spiritueller Praxis in Beziehungen, bei der Arbeit, in der Natur und in der Gesellschaft insgesamt. Um in dieser Welt aktiv zu sein, bedarf es ständiger Übung, um inmitten großer Herausforderungen das Gleichgewicht zu bewahren; Wir sehen, was Menschen wirklich brauchen und warum wir meditieren. Die Mahāmudrā-Meditation, die das Leben in der Einsicht ist, dient immer der Aktivität – sie ist Ausdruck des Bodhisattva-Pfades, der sich die entspannte, offenherzige Arbeit der buddhistischen Meister der Antike zum Vorbild nimmt – allen voran Buddha selbst, der nach seinem Erwachen 45 Jahre lang unermüdlich aktiv war und sich auch großen Herausforderungen stellte.
Vormerkung:
2.2.2025: Lama Irene (Dordje Drölma): Erfahrungen mit Gendün Rinpoche
Sonntag, 6. April 2025
18.00-20.00 Uhr
Ort: Online via Zoom
Thomas Hamman (Freier Buddhismus Essen):
Neun Thesen zum westlichen Buddhismus
In Europa, Nordamerika und anderen westlich geprägten Regionen der Welt trifft der Buddhismus auf eine Kultur, die von Demokratie, Kapitalismus und Wissenschaft geprägt ist.
Wie sollte sich der Buddhismus anpassen, um den Werten und Normen dieser anderen Welt entgegenzukommen? Ist das, was durch diese Transformation entsteht, überhaupt noch Buddhismus oder etwas anderes?
In neun Thesen, über die gerne kontrovers diskutiert werden kann, sollen wichtige Aspekte dieser Entwicklung auf den Punkt gebracht werden.
Sonntag, 6. Juli 2025
18.00-20.00 Uhr
Ort: Online via Zoom
Tatsudo Nicole Baden Roshi: Warum praktizieren - Reloaded
Was kann die buddhistische Praxis in Zeiten von politischen Unruhen und Kriegen, im Angesicht einer ökologischen Katastrophe und inmitten einer zunehmenden gesellschaftlichen Verrohung bieten? Hat diese Lehre und Praxis etwas hilfreiches beizutragen - und wenn ja, was? Tatsudo Nicole Baden Roshi wird einige Gedanken zu diesen Fragen teilen und freut sich auf einen Austausch im Anschluss an den Vortrag.
Rechtlicher Hinweis für die Videoaufnahme während der Veranstaltung: Es werden nur die Veranstalter (Moderation und Vortragende) in der Aufnahme durch Bild dargestellt. Teilnehmer:innen, die durch Fragen oder Rückmeldungen beitragen, werden nur als Ton aufgezeichnet, nicht als Bild. Bitte möglichst immer durch Video teilnehmen als Respekt den Redner:innen gegenüber.
Wenn du einmal monatlich über die kommenden Veranstaltungen informiert werden möchtest, trage dich hier ein:
Hier findest du bisherige Rundbriefe.
Vergangene Vorträge findest du auf Buddha-Talk Youtube Kanal und auf dieser Webseite unter Past Events.
Veranstaltungsort:
Tibetisches Zentrum e.V.
Güntherstr. 39 (U-Bahn Uhlandstraße)
22087 Hamburg
Tel.: 040 - 333 839 64
Buddha-Talk ist eine nichtkommerzielle, traditionsübergreifende Initiative von Raimund Hopf (Suttanta), gefördert durch: